Jetzt ist etwas Zeit vergangen nach der Teilnahme unseres Hengstes Energon von der Nauwies und wir konnten alle Eindrücke, Emotionen und Erfahrungen etwas verarbeiten. Natürlich möchten wir über die 2 Tage berichten.
Mittwoch war die Anreise auf dem Gelände des IPRV Lingen und das Training auf der Passbahn. Energon war etwas aufgeregt aber gut drauf. Die Passbahn in Lingen ist sehr breit und er hatte etwas Schwierigkeiten sich zu lösen und auch durch die Breite der Bahn nicht so den Zug nach vorne, schwankte etwas.
Am Donnerstag ging es mit dem Vermessen los und er wurde nun offiziell mit 137cm gemessen. Er ist ja nicht der Größte, zumindest vom Stockmaß 😉. Danach ging es in die Gebäudebewertung, seine Schwächen kannten wir, eine 8 bei Hals und Hufe hätten wir uns noch gewünscht, aber es wurde dann doch nur die 7.5. Bei Hals mit einem +, das heißt, bei den Reiteigenschaften hätte dieser sich auf eine 8 verbessern können. Insgesamt gab es da nun eine 7,73.
Am gleichen Tag ging es zum ersten Durchlauf für die Reiteigenschaften. Ein ganz schönes Pensum für ein junges Pferd… Andere Pferde liefen vorher mit mächtig viel Bewegung und nicht so mächtigen Noten, da merkte man schon: Die Richter sind wirklich sehr streng…
Energon konnte alle Gangarten zeigen, dies war erst mal die Priorität. Sein Galopp war wie immer eine Augenweide und wurde auch mit 8 honoriert. Wirklich toll für einen jungen 5gänger, der noch nicht lange geritten wird. Der Tölt war leider etwas festgehalten, er hatte dort aber wirklich gute Momente, die er leider nicht ganz über die lange Bahn halten konnte. Die Bilder zeigen aber, dass er sich da durchaus nicht verstecken muss 🙂. Der Schritt war etwas eilig, wurde deswegen nur mit einer 7 gewertet. War der langsame Tölt noch locker und flüssig auf der Ovalbahn beim Abreiten, war er jetzt leider etwas festgehalten. Auch hier wurde es am Ende der Bahn viel besser, zählt dann jedoch trotzdem nicht mehr. Trab war gut, leider etwas unruhig in der Haltung. Die Noten hörten sich wirklich sehr niederschmetternd an und wir waren schon etwas enttäuscht. War es doch unsere erste gerittene Zuchtprüfung mit eigenem Pferd und alles so aufregend und natürlich ist man immer sehr überzeugt von seinem eigenen Pferd. Aber es sollte Samstag ja noch der 2. Durchgang kommen.
Freitag gab es abends ein lockeres Training auf der Bahn, er war etwas müde aber gut drauf.
Samstag, bei noch guter und frischer Luft an einem Tag, wo es sehr schwül und heiß sein würde, hatte er jetzt nochmal 6 Bahnen um sich zu verbessern. Wir waren von einer möglichen 8 überzeugt. Leider sprang er aus dem Trab auf der Mitte der Bahn, deswegen zählte diese Bahn schonmal nicht. Die andere Bahn im Trab lief wirklich gut, mit aufgewölbtem Rücken durch den Körper schwingend mit guter Hinterhand und langen Tritten ging es die Bahn Richtung Ausgang, jedoch keine Verbesserung zu hören. Schritt konnte er sich auf eine 8 verbessern, das freute uns sehr, sind wir doch so von seinem Schritt überzeugt. Pass wurde dann von 6 auf 6.5 verbessert, hätte man wohl auch eine 7 für geben können, ja- es fehlte noch die Streckung und etwas Tempo… Am Ende war leider keine Bahn mehr übrig um das schnelle Tempo Tölt nochmal zu zeigen.
Wir sind mit der Leistung und der Vorstellung wirklich sehr zufrieden. Er war gut vorbereitet auf seine Aufgaben und benahm sich hervorragend in der Box, auf dem Paddock und unter dem Sattel. Er war ruhig und konzentriert, schrie nicht nach anderen Pferden, Stuten vor seiner Box waren kein Thema, er schlief sogar in dem ganzen Trubel mitten am Tag. Er ist erst 6 Jahre und 6 Monate total geritten. Andere Pferde haben mit 6 mindestens ein Jahr mehr Training hinter sich. Dafür hat er sich gut präsentiert und die Momente, welche die Bilder auch zeigen, haben und weiterhin von diesem Pferd überzeugt. Die Richter waren sehr streng in der Notenfindung, aber darauf möchte ich es nicht schieben. Ich denke es macht Sinn, ihn nochmal mit mehr Training zu zeigen.